Onboarding von neuen Mitarbeitern in Betrieben rund um den Weinbau
Stell Dir vor Du hast Deinen ersten Arbeitstag im neuen Unternehmen und keiner hat auf Dich gewartet oder etwas vorbereitet. Das was sich wie ein schlechtes Märchen anhört, ist leider immer noch allgegenwärtig. Zum Glück nicht überall, aber leider oft in den Betrieben, in denen die Verweildauer der Mitarbeiter/innen nicht allzu lange ist. Denn die Erfahrung ist, wenn der Onboardingprozess nicht gelebt wird, ist die innerer Kündigung nicht weit entfernt. So haben lt. Haufe 30% der befragten Unternehmen im Jahr 2020 eine Kündigung Ihrer Mitarbeiter/innen noch vor dem ersten Arbeitstag erhalten.
Zufrieden in den Arbeitsstart, aber wie? Wir haben uns den Prozess für Euch genauer angesehen.
Wie integriere ich neue Mitarbeiter/innen erfolgreich in meinem Unternehmen?
Der Arbeitsalltag ist hektisch und die anstehenden Aufgaben vielfältig. Wir benötigen dringend Unterstützung! Gesagt getan, eine geeignete Persönlichkeit konnte gefunden werden und der erste Arbeitstag steht an. Was nun?
Onboarding in Neudeutsch, beschreibt den Prozess vom Eingang der Bewerbung, über das Vorstellungsgespräch, dem möglichen Probearbeitstag und dem ersten Arbeitstag, bis zur Beendigung der Probezeit. Durch den zunehmenden Fachkräftemangel wird es immer wichtiger solche Prozesse zu integrieren, die im landwirtschaftlichen Umfeld noch selten sind, in großen Unternehmen und Konzernen aber zum Standard gehören.
Je nach Arbeitsumfeld benötigt die neue Arbeitskraft, Arbeitsmittel, um die angeforderten Tätigkeiten auszuüben. Diese sollten natürlich vorbereitet und bereitgestellt sein. Ein Plan kann helfen, um nichts zu vergessen! Ist der neue Arbeitsplatz aufgeräumt, bereit zum Start und evtl. ein Willkommensgruß vorbereitet? Gibt es einen Plan, wer wann Zeit für den/die neue Kollegen/in hat um in die Arbeit einzuweisen und Themen zu erklären? Wer macht einen Rundgang mit der neuen Kraft und führt in die Regularien der Firma ein? Von A wie Arbeitsbeginn bis Z wie Zeiterfassung gibt es viele Dinge zu erklären, die eine neue Person nicht wissen kann.
Welche Fragen sollte ich mir als Unternehmen für meinen Onboardingprozess stellen?
- Welchen Eindruck will ich bei meinen neuen Mitarbeitern hinterlassen?
- Soll es ein Willkommensgeschenk geben?
- Wie holen wir uns Feedback bei dem Kandidaten ein?
- Wie lange soll die Einarbeitungszeit dauern?
- Wer ist der Hauptansprechpartner und kümmert sich um die neue Kraft?
- Welche Informationen sind für neue Mitarbeiter wichtig?
- Welche Arbeitsmaterialien werden benötigt?
- Wer kümmert sich um den Einarbeitungsplan? Was ist besonders wichtig?
- Sind Schulungen und Zertifikate für den Start wichtig?
- Welche Ziele sind mit dem Mitarbeiter vereinbart und wann finden die ersten Feedbackgespräche dazu statt?
Die drei Phasen des Onboardingprozesses
Der Onboardingprozess beginnt, wenn der neue Mitarbeiter sich mit seinem neuen Arbeitgeber verknüpft und er sich zugehörig fühlt. Dies beginnt bei manchen schon nach der Bewerbung, beim ein oder anderen nach dem ersten Vorstellungsgespräch und für viele erst nach der Vertragsunterzeichnung. Auf diesem Weg kann vieles schief gehen, deshalb ist es wichtig, sich sein Handeln genau anzusehen und bewusst zu agieren. Dies fängt bei der zeitnahen Kommunikation an, geht über die Tonalität und endet bei der Verbindlichkeit der Zusagen. Auch hier ist immer wieder zu sehen, dass vor der Unterzeichnung vieles versprochen wird, an das sich der Arbeitgeber im Nachhinein nicht mehr erinnert.
Die 2. Phase startet mit dem ersten Arbeitstag, bereits in der ersten Arbeitswoche zeigt sich das gegenseitige Verständnis, die Arbeits- und Herangehensweise der neuen Persönlichkeit, die Hands on Mentalität und die Integration im Team.
Danach startet direkt die dritte Phase, die mit der Beendigung der Probezeit endet. Hierbei sind regelmäßige Feedbackgespräche empfehlenswert und Maßnahmen des Teambuildings. Wichtig ist es hierbei immer wieder die gegenseitigen Erwartungen und Zielsetzungen auszutauschen und mögliche Missverständnisse und Fehler zeitnah auszuräumen, aber auch Positives hervorzuheben.
Wie in allen Beziehungen ist Kommunikation Alles! Nur wenn man sich regelmäßig austauscht und beiden Seiten die Bedürfnisse klar sind, können sich auch beide Seiten aufeinander einstellen.
Wir wünschen dabei gutes Gelingen und viel Erfolg in der gemeinsamen Zusammenarbeit.
Erschienen in: Rebe & Wein, Ausgabe 04/2023
VON: TANJA SCHNEIDER
Tanja Schneider ist Gründungsmitglied der Unternehmensberatung Die Weinberater GmbH und war über 10 Jahre als Marketingmanager tätig. Die Weinberater GmbH aus Windesheim ist seit 2017 die Unternehmensberatung für die Weinbranche mit den Schwerpunkten Personalvermittlung, M&A, Investorenbegleitung beim Kauf von Weingütern, Design & Marketing, Vertrieb & Finanzen, Office Management, Interimsmanagement, Coaching und Handelsberatung. Seit 2022 ist die Jobplattform JOVINBO am Markt integriert, die digital Arbeitgeber und Arbeitnehmer matched. Sollte dies nicht funktionieren wird mit der Personalvermittlung unterstützt. So können auch Unternehmen und Jobsuchende anonym auf dem Arbeitsmarkt suchen.
Mehr Informationen: Die Weinberater GmbH
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